Als duales und unabhängiges System laufen bei mir neben meiner Surveillance Station zwei Reolink Argus 2 Kameras, mit je einem Solarpanel. Ausführlich habe ich hier darüber berichtet, Nachfragen nach einer Mobilfunkversion von Lesern und Zuschauern waren groß. Einige Wochen stellte mir Reolink die Go zum Test zur Verfügung und auch bei der Reolink Go ist Einfachheit und intuitive Bedienung ein großes Plus. Dabei setzt die Reolink Go auf ein 3G beziehungsweise 4G / LTE-Funkmodul, was das WiFi der Argus 2 ersetzt. Ebenfalls kann optional ein Solarpanel angeschlossen werden und dadurch wird ein autonomer Betrieb ohne WiFi und Netzteil zur Aufladen des Akkus möglich.

Technisches auf den Punkt zur Reolink Go

Halten wir uns nicht lang mit den technischen Daten auf, wer sich ein ausführliches Bild dazu machen möchte, findet die Spezifikationen vollumfänglich hier. Die Videoauflösung beträgt 1080p HD bei 15 fps und die Nachtsicht geht bis zu 10 mDabei sind Lautsprecher und Mikrofon verbaut, das Video enthält demzufolge auch den Ton. Dadurch ist auch eine Ansprache über die Reolink-App auf die Kamera möglich. 

Weiter erfolgt die Bewegungserkennung über einen eigenen Sensor, es wird demzufolge nicht über Änderungen der Pixel im Bild eine solche analysiert. Bis zu 10m erfolgt die Erkennung, Details dazu und den Einstellungen finden sich in der deutschen Betriebsanleitung, welche beiliegt. Ein 7800 mAh wiederaufladbarer Akku kann per optionalem Solarpanel geladen werden.

Frequzenzbänder in Europa:
LTE FDD: B1/B3/B5/B7/B8/B20
WCDMA: B1/B5/B8

Die einfache Einrichtung

Wie schon bei der Reolink Argus 2 wird auch die Reolink Go über die Reolink App in Betrieb genommen. Zuvor jedoch wird eine Mikro-SIM ohne PIN benötigt. Auf der Webseite des Herstellers werden mögliche Mobilfunkanbieter genannt. Nach dem Start der Kamera informiert diese über eine erfolgreiche Funkverbindung und der QR-Code soll gescannt werden. Nun noch ein Passwort festlegen, welches nicht auf Servern des Herstellers gespeichert wird. Alle anderen Einstellungen in der App sind äußerst einfach gehalten und selbsterklärend. Für mich gehört diese Lösung mit zu den am leicht zu Konfigurierenden.

An der Stelle sei noch einmal erwähnt, es wird keine Registrierung oder Cloud benötigt! Alles was hier geschieht, läuft zwischen Kamera und Smartphone ab!

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Aufgrund der hier beschriebenen Technik der Kamera ist diese nicht für die Einbindung in ein NVR-System wie die Synology Surveillance Station geeignet!

Reolink Go 4G LTE Sicherheitskamera im Test | iDomiX
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Die Features

Gelungen ist die in deutscher Sprache erhältliche Reolink App! Einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen. Gleich nach dem Start findet sich ein Miniatur-Livebild. Einmal drauf gedrückt und ich sehe den Live-View sowie Playback vorhandener Aufzeichnungen auf der Micro-SD Karte. Manuell kann ich ein Foto sowie Video aufnehmen, den Ton auf meinem Smartphone live wiedergeben oder über Talk sprechen. Dabei wird dies auf dem Lautsprecher der Kamera in angenehmer Lautstärke ausgegeben, im Aussenbereich dürfte dieser zu leise sein.

Der Zugriff auf das Livebild geschieht in wenigen Sekunden, obwohl die Kamera zuvor im Standby mit Bewegungserkennung über den PIR-Sensor war.

Das Kamerabild kann mit einer Einblendung des Kameranamens und Datum mit Uhrzeit ergänzt werden. Obendrein ist das vertikale sowie horizontale Spiegeln möglich, um jeder Montageart vom Bild gerecht zu werden. 

Qualitativ bietet die Reolink Go zwei Streams an: Klar mit 1080p und 15 fps, sowie Flüssig mit 720p und 5fps. Für den ultraschnellen Zugriff auf das Livebild reicht flüssig aus, die Aufzeichnung findet auf die SD-Karte dann in einem sehr guten 1920×1080 Format statt.

Für die Nachtsicht lassen sich die LED-Lichter einschalten, falls das nicht gewünscht ist, einfach deaktivieren.

Bildqualität

Hier könnt ihr euch zwei Videos aus der Hand mit der Reolink Go herunterladen und selbst beurteilen. Sowohl Tag- als auch Nachtsicht gleichen der Qualität meiner Reolink Argus 2. Mit diesen Aufnahmen war ich stets zufrieden und das Bild steht meinen PoE-Kameras in nichts nach. 15 Bilder pro Sekunde können bei schnellen Bewegungen zu verschwommenen Personen führen. Gleicher Effekt tritt bei meinen Kameras mit 30 Bildern pro Sekunde auch auf.

Fazit

Für mich liegen die Vorteile klar auf der Hand: Extrem einfach einzurichten und zu bedienen, Push-Benachrichtigung und Versand eines Standbilds per Mail bei Bewegungserkennung. Autonomer Betrieb, wenn das Solarpanel angeschlossen wird und kein Verbrauch von unnötigen Datenvolumen. Wer eine 4G/LTE-Kamera sucht und einen Schwerpunkt auf intuitive Bedienung sowie Zuverlässigkeit legt, sollte die Reolink Go genauer ansehen.