Ein ganz übliches Vorgehen bei Influencern? Versteckte Werbung, Sponsoring nicht angegeben oder einen Hehl über den Verdienst bei YouTube machen? Ich möchte einmal hinter die Kulissen in meinem Kanal blicken und euch klipp und klar erzählen was Fakt ist. Werbung, Sponsoring, YouTube Money, Affiliate-Links bei mir und die Krux mit dem Tutorial Kanal.

Werbung

§ 58 Abs. 1 des Rundfunkstaatsvertrags (RStV) sieht entsprechend für fernsehähnliche Telemedien vor, dass Werbung klar erkennbar und vom übrigen Inhalt der Angebote eindeutig getrennt sein muss. Zudem dürfen in der Werbung keine unterschwelligen Techniken eingesetzt werden. Letztendlich bestimmt § 4 Nr. 3 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) ganz generell, dass unlauter handelt, wer den Werbecharakter von geschäftlichen Handlungen verschleiert.

Eine klare Regel und der rechtsbewusste Bürger sollte sich nun daran halten. Sollte. Wie aber alle wissen: Wo kein Kläger, da kein Richter. Insofern habe ich für mich gesagt, Transparenz ist sinnvoll, wenn Werbung vorliegt. Da ich seit 2009 Tutorials rund um Apple, Mac und seinerzeit OS X (jetzt macOS) gemacht habe, ist dies keine Werbung für Apple. Die Gegenleistung fehlte, viele hatten einen Mehrwert.

Gleiches gilt für Synology: Ohne je mit der im Jahr 2012 noch jungen Synology Deutschland GmbH in Kontakt gewesen zu sein, habe ich mir die Videos zur DiskStation überlegt. Wie eh und je sollte es im Tutorialstil geschehen. Eine Leihstellung ist hier üblich, ich kläre mittlerweile sehr detailliert im Post auf, wie so etwas abläuft. Es ist identisch zu den Big Playern auf dem deutschen Pressemarkt.

Werbung, Sponsoring, YouTube Money und Affiliate bei mir im Kanal | iDomiX
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Sponsoring

Abgesehen von der Werbung für ein Produkt geht dem ein Sponsoring voraus. Entweder bleiben Geräte und die Gegenleistung ist ein Video/Blogpost oder es erfolgt eine finanzielle Unterstützung, sowie beides. Jetzt könnte man ahnen, die Hand die mich füttert beisse ich nicht. Wenn dem so ist, fällt es auf und sollte auch so sein.

Für meinen Teil steht fest: Primär produziere ich für einen Nischenmarkt Tutorials, das stetig langsame Wachstum des Kanals und die entsprechenden Zahlen eines einzelnen Videos unterstreichen diesen Standpunkt. Umso mehr gilt es für mich Produkte gezielt auszusuchen oder für den Kanal überhaupt in Betracht zu ziehen.

Ein Beispiel aus 2017: 80% der Anfragen habe ich abgelehnt oder nicht reagiert, z. B. bei einem Bartrasierer der beworben werden wollte. Etwa 10 Produkte haben im Praxistest nicht den von mir erhofften Anforderungen entsprochen und wurden zurückgeschickt.

Diejenigen Produkte, die ich gezeigt habe, wurden offen mit dem Wort Werbung im ersten Absatz der Videobeschreibung gekennzeichnet. Zudem ein *-Hinweis, was ich ergänzend als Kompensation  erhalten habe. Wichtig zu wissen dabei ist, ich frage beim Hersteller grundsätzlich die Regeln ab. Kommen hier Vorgaben wie positives Reden oder ähnliches zur Forderung, kommt das Produkt unter den Voraussetzungen grundsätzlich nicht in Frage.

YouTube Money

Das beste Geschäft auf YouTube machen all diejenigen, die viel Wiedergabeminuten haben (Video wird vollständig angesehen), viel Interaktion wie Daumen hoch/runter, Kommentare oder Teilen der Inhalte haben. So bewertet Google diese Videos und im Ranking bei einer Suche tauchen diese ganz oben in der Suche auf. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Inhalt unter Umständen hochwertig ist wie bei einem Tutorial oder ob es sich um einen Prank handelt.

Werbung

Wie läuft es bei einem Nischentutorialkanal? Ein interessierter Mensch bemüht eine Suchmaschine und stellt die Frage: “Synology DiskStation einrichten”. Nun findet er unter Umständen mein Video, klickt drauf, schaut das an was in interessiert und macht es nach. Schlimmstenfalls spult er bis zur Lösung und schließt den Tab.

Damit habe ich keinerlei der von Google für ein erfolgreiches Video geforderten Kennzahlen. Kein Daumen hoch/runter. Kein Abo. Keinen Kommentar, ausser derjenige hat eine Nachfrage. Kein Teilen der Inhalte. Ergänzend ist es vollkommen egal, wer die Lösung präsentiert, es findet keine Identifikation mit dem YouTuber statt.

Davon bleibt mir jetzt die Einnahme durch die eingeblendete Werbung, sofern kein Adblocker verwendet wird. Wie verschwindend gering das im Vergleich zum Produktionsaufwand ist, kann im Internet auf diversen Seiten nachgesehen werden.

Als Beispiel unser Zweitkanal GlobalTraveler.TV, hier schön zu sehen wie die Interaktion mit Videos stattfindet und sich von einem Tutorialkanal erheblich unterscheidet.

Affiliate

Nichtsdestoweniger bleiben noch diejenigen Zuschauer und Leser, welche aktiv durch direkte Affiliatelinks und Bestellungen bei Interesse hierdurch bieten. Doch eins vorweg, wie läuft so etwas ab: Wenn im Internet eingekauft wird, schaue ich bei Preisvergleichen, wo ich es am günstigsten bekomme. Nie war der Geiz in Deutschland so geil wie heute, um es mit den Worten der Werber der Metro AG zu formulieren.

Demzufolge habe ich bei einem Video zu den 2-Bay DiskStations mit 30.000 Aufrufen vielleicht 200 Menschen, die tatsächlich in Betracht ziehen die Direktlinks zu nutzen. Amazon vergütet dies beispielsweise im einstelligen Prozentbereich, ich habe niemals die maximalen 10% erreicht.

Um in der Summe wirtschaftlich zu bleiben, bedanke ich mich bei jeder noch so kleinen Unterstützung durch Bestellung über http://az.iDomiX.de statt amazon.de. Gleiches gilt für https://iDomiX.de/alternate

Ich sage es offen wie es ist: Hier macht Kleinvieh den Mist, sonst könnte ich wie viele andere YouTuber als einzigen Job erledigen und meinen IT-Support vollkommen einstellen. Aus Jux und Laune arbeite ich nämlich nicht Montag bis Sonntag, an Feiertagen und mache beim frühen Aufstehen keinen Unterschied.

Betrachtet das nicht als Geheule oder Mimimi, es geht mir darum einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und euch aufzuzeigen, dass mehr als jede Woche zwei Videos dahintersteckt.

Aufwand pro Video

Letztendlich benötige ich pro Screencast-Tutorial in dem ich als Person nicht zu sehen bin, mindestens einen Arbeitstag für die Produktion. Handelt es sich um ein Tutorial ohne Vorbereitung und Test, reicht dieser Tag aus. Das Aufzeichnen, der Schnitt, die Vorschaubilder, die Texte, der Post mit mindestens 400 Worten pro Artikel und social Media nehmen viel Zeit in Anspruch.

Jedes Review einer DiskStation benötigt ohne die vorherigen Tests des Geräts zwei bis drei Arbeitstage. Es hängt davon ab, ob Schwierigkeiten auftreten oder ob Arbeitsspeicher getestet werden muss, der nicht offiziell zugelassen ist.

Bitte macht euch mit meinem Kanal iDomiX hier selbst ein Bild, was ich verdiene

Mir bricht es keinen Zacken aus der Krone, wenn ich als YouTuber nicht so viel verdiene wie reine Review-Kanäle oder die großen YouTuber im Technikbereich.