Zwei Monate habe ich mir bewußt Zeit gelassen, um UniFi Protect ausgiebig zu testen. Vor allem mit meiner vorhandenen Surveillance Station vergleichen, die seit sieben Jahren einen guten Dienst tut. Zudem auch mit den beiden Reolink Argus 2, welche autonom ohne NVR arbeiten. Somit habe ich produktiv tatsächlich drei Systeme im Einsatz und jedes hat in der Tat seine vollkommen eigenen Vorzüge. Wie sich in diesen zwei Monaten UniFi Protect geschlagen hat, erfahrt ihr in meinem Video.

Zum Einsatz kommen bei mir eine G3 Micro, eine G3 und drei G3 Flex. Womit Ubiquiti wirbt, ist die besonders gute Bildqualität. Ich persönlich empfinde das Bild als sehr scharf bei allen Kameras. Einerseits kann dies vom eingebauten Sensor kommen, andererseits jedoch tut die Firmware und softwaretechnische Bildanpassung ihr übriges. 

UniFi G3 Micro

Die G3 Micro hatte anfangs etwas Probleme gemacht. Trotz zwei Meter Abstand zum AP AC HD und keiner Wand dazwischen, war der Empfang nicht wirklich gut. Das ging so weit, dass die Cam an sich schon sagte, es gäbe nur eine schlechte Verbindung. Mit einem späteren Update, wurde das Problem behoben. Die G3 Micro hat ihren Namen verdient, nicht viel größer als ein Golfball, wie man auch schön auf der Webseite des Herstellers sieht. 1080p, so löst das Bild der Cam bei 30 fps auf und ausschließlich via WiFi wird zwischen dem Controller und der Kamera kommuniziert. Daher ist es auch nötig, das mitgelieferte Netzteil zu nutzen, um die Kamera mit Strom zu versorgen. 

UniFi G3 Micro
Die wohl kleinste UniFi G3 Kamera im Angebot. Nicht größer als ein Golfball, super Weitwinkel und 1080p bei 30fps, WiFi only.

Eingebaut sind ein Mikrofon und ein Lautsprecher, so kann auch eine Ansprache über die App von fern erfolgen, welche an der Kamera ausgegeben wird. Andersherum wird der Ton dann am Mobilgerät ausgegeben, welchen die Kamera aufnimmt. Dies geschieht übrigens bei meiner 250 Mbit Leitung mit äußerst geringer Verzögerung. Die Reolink Argus 2 verzögern hier wesentlich mehr. Drei Sekunden bei den Reolink und etwa eine Sekunde bei der G3 Micro, das macht es wirklich angenehm, wenn die Funktion gebraucht wird. Montieren kann man die Kamera entweder an der Wand oder am Tischständer, dabei wird sie in beiden Fällen magnetisch gehalten und kann so auch entsprechend dem gewünschten Blickfeld frei eingestellt werden.

UniFi G3 Flex

Mein Lieblingsmodell, der G3 Flex. Für etwa 70-80€ hat die Indoor und Outdoor Kamera den Zusatz Flex wirklich verdient. Mitgeliefert werden Befestigungen für die Wand innen und für aussen, für einen Mast und einfach zum Aufstellen auf einer geraden Fläche.

Auch die Flex löst mit 1920×1080 und 25 Bildern pro Sekunde auf und hat ein Mikrofon verbaut, keinen Lautsprecher. Ein Netzteil ist nicht nötig, Energie gibt es per 802.3af PoE, entweder über passenden Switch oder eben Injektor.

UniFi G3 Flex
Sicherheit IP Kamera Innen und Außen weiß 1920 x 1080pixel

Softwaretechnisch ähnlich wie die G3 Micro, zusätzlich kommt eine HDR-Funktion für das Bild dazu. An der Kamera selbst kann diese um 60 Grad gedreht werden, wenn befestigt und das Blickfeld um 60 Grad nach oben oder unten eingestellt werden. Manuell mit der Hand, es sind keine Motoren für Softwaresteuerung vorhanden.

In aufrechter Position kann die G3 Flex auch im Aussenbereich betrieben werden. Unter welcher IP-Schutzklasse, habe ich jedoch nicht gefunden.

UniFi G3

Dritte von mir im Einsatz befindliche Kamera ist die G3. Auch für den Aussen und Innenbereich, ebenfalls Wetterfest, ohne IP-Schutzklassenangabe. Auch bei der G3 sind 30 Bilder pro Sekunde bei 1080p der Fall, ebenfalls ist ein Mikrofon verbaut. Die Funktion Magic Zoom hört sich nach Marketing an. Jedoch hat sich bei mir herausgestellt, eine Funktion die nicht übertreibt. Am Smartphone gewünschten Bereich zoomen und auf Enhance drücken, schon wird das Bild gestochen scharf. So scharf, dass ich sogar das Display meines CloudKey, auf den ich gezoomt habe, einwandfrei lesen konnte.

UniFi G3
  • IR-Sensor (Nachtsichtmodus)
  • Full-HD Auflösung 1080p

Fazit

Zusammenfassend finde ich positiv anzumerken, dass der CloudKey Gen2 Plus für gut 200€ bis zu 20 Kameras bedienen kann. Hierbei fallen übrigens keine Lizenzen an, wie es beispielsweise bei der Surveillance Station der Fall ist. Setze ich auf die G3 Flex, habe zudem noch ein UniFi Netzwerk am laufen, macht sich das System gleich doppelt bezahlt. So kann der CloudKey Gen2 Plus den UniFi Controller und den UniFi Protect Controller hosten. Die Festplatte kann werkzeuglos gegen eine 5 TB, aktuell die größte 2,5 Zoll Kapazität am Markt getauscht werden.

Von meiner Seite bin ich ernsthaft am überlegen, ob ich nach 7 Jahren die Aussenkameras nicht auch durch solche aus der UniFi G3 Serie tauschen werde und die Surveillance Station abschaffe. Aber bis das soweit ist, warte ich erst einmal, wie das System sich weiter entwickelt. Ich kann nicht viel negatives sagen, bis auf was ich schon erwähnte: Ausbaufähigkeit der Funktionen sind meiner Ansicht nach höchste Priorität. Äußerst positiv kann ich über die Einfachheit des Systems schwärmen und die brillante Bildqualität. Hier verspricht das Anpreisen auf der Webseite des Herstellers wirklich nicht zu viel.