Seit Jahren betreibe ich auf meiner DiskStation die Surveillance Station und dazu etliche Kameras. Zufrieden bin ich damit und auch absolut ausreichend. Dennoch laufen zwei Reolink Argus als autonomes System mit, was ich ebenso schätze.
 
Einige hatten schon nachgefragt, ob ich nicht UniFi Protect mal probieren wolle und nun ist es endlich soweit. Dazu jedoch benötige ich den neuen UniFi CloudKey Generation 2 Plus. Dieser ersetzt einerseits meinen ursprünglichen CloudKey als UniFi SDN Controller und kann parallel noch den UniFi Protect Controller ausführen.
Dazu sei gesagt, wenn der CloudKey Gen2 Plus beide Controller ausführen soll, können bis zu 15 UniFi Kameras und 50 UniFi Geräte damit kontrolliert werden. Soll er nur den Protect Controller ausführen, so sind es 20 Kameras. Von Haus aus ist eine 1TB Festplatte eingebaut, welche ohne Werkzeuge durch eine andere, bis zu 5TB ausgetauscht werden kann. Die Bauhöhe der aktuellen 5TB Platten kann aufgenommen werden. Angetrieben wird der CloudKey Gen2 Plus von einer 2,0 Ghz Octa-core CPU, demzufolge mit acht Kernen. 3 GB RAM sind an Board und via 802.3af wird via PoE der Betriebsstrom geliefert. Alternativ mit 9V und 3Ampere per USB-C. Ein solches Netzteil ist jedoch nicht im Lieferumfang vorhanden. Ergänzend kann über Zubehör der CloudKey Gen2 Plus auch im Rack montiert werden.
Vorne befindet sich ein Display, mit relevanten Informationen zu UniFi SDN und Protect.
 

Die Installation ist wie üblich sehr einfach. Bluetooth wäre an Board, falls der CloudKey initial eingerichtet werden soll. Dann könnte man einfach mit dem Smartphone und der App dies vollziehen. Allerdings möchte ich meinen Controller vom alten zum neuen CloudKey umziehen. 

 

Dazu gehe ich zunächst in die UniFi SDN Oberfläche und deren Einstellungen. Im Punkt Wartung lade ich mir das Backup der letzten sieben Tage herunter. Mit dem Herunterfahren des alten CloudKeys, ist der Vorgang erstmal abgeschlossen. 
Auf dem Display des neuen CloudKey Gen2 Plus erscheint die IP-Adresse, mit der ich das Gerät im Browser verwalten kann. Anmeldung via ubnt als Benutzer und Passwort und ich nehme als neues Passwort jenes, welches schon der alte CloudKey hatte. Zuerst lasse ich das Update für UniFi SDN aufspielen und anschließend installiere ich die aktuelle Firmware. Geht ganz einfach, über die Oberfläche des UniFi Controllers.
Nach den Updates kommt das Setup für UniFi SDN. Ich habe die SD-Karte mit den Backups von meinem alten CloudKey in den neuen übernommen und könnte jetzt ein Auto-Backup wählen. Da ich jedoch ein aktuelles bereits heruntergeladen habe, ist mir das lieber. Nachdem die Daten wiederhergestellt wurden, vergebe ich manuell die IP-Adresse des bisherigen CloudKeys.
Denn nur dann hat es bei mir problemlos funktioniert, andernfalls wollte er alle Geräte neu adoptieren, was nicht funktionierte.
Nach einem Neustart funktioniert auch der Controller, alle Geräte sind da und es ist geradezu so, als wäre nichts gewesen. Als nächstes steht das initiale Setup von UniFi Protect an. Ich folge dem Assistenten und richte ebenfalls Cloud Access ein. Eine Kamera findet er noch nicht, ich werde diese später hinzufügen.
Nun ist beim Hinzufügen der Kamera wichtig, was hier gut zu lesen ist: Die Kameras müssen sich im gleichen Netzwerk befinden, wie der Controller. Für mein bisheriges Setup ist das schlecht. Ein Management-LAN von Geräten wie Switches und Security Gateway, sowie dem bisherigen CloudKey. Ein LAN und ein Kamera-LAN, welches eigene IP-Adressbereiche haben.
Im Umkehrschluss bedeutet das, entweder nutze ich die UniFi Kameras im Management LAN oder ich ziehe den Controller in das Kamera-LAN um. Keines von beiden, der Controller kommt bei mir ins normale LAN. Denn wenn ich eine Wireless Kamera wie die G3 micro einsetze, verbindet diese sich mit einem Access Point und ist damit im LAN. Somit konfiguriere ich den neuen CloudKey um und anschließend wird auch die Kamera gefunden. Adoptieren wie bei UniFi Geräten üblich und schon habe ich die Kamera im System.

Einstellungsmöglichkeiten sind noch sehr rudimentär, wenn man das mal mit der Surveillance Station vergleicht. So lassen sich Overlays wie Kameraname oder Uhrzeit einblenden, die Statuslampe an der Kamera deaktivieren, Zonen für die Bewegungserkennung genauso wie für Privatsphäre festlegen. Letztendlich bleibt es nun abzuwarten, wie sich das System im Praxiseinsatz schlägt. Bis dahin, ich bin weiter am intensiven Testen.