Mit macOS Sierra Software-RAIDs erstellen

Mit einem Verbund aus zwei oder mehreren Festplatten, RAID, lässt sich Datenschutz realisieren oder man beschleunigt den Datenzugriff. Das Festplattendienstprogramm unter macOS Sierra lässt einfach verteilte oder gespiegelte Software-RAIDs zu.

RAID-Arten

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Drei verschiedene RAID-Typen stehen im Festplattendienstprogramm zur Auswahl:

    • RAID 0

Bei einem Stripset-Volume werden Daten abwechselnd und gleichmäßig (in Stripes) den Datenträgern des Stripeset-Volumes zugeordnet. Dadurch wird die Zugriffsgeschwindigkeit erhöht und es gibt keinen Datenschutz. Fällt eine Festplatte des RAID0-Verbundes aus, sind die Daten von der anderen Festplatte allein nicht mehr lesbar. Ohne ein Backup ist die Folge Datenverlust.

    • RAID 1

Bei einem gespiegelten RAID werden alle Daten gleichzeitig auf beide Festplatten geschrieben. Es besteht somit je eine identische Kopie der Festplatte. Fällt eine Festplatte aus, kann auf die Daten der zweiten zugegriffen werden. Durch Tausch der defekten HDD kann der Spiegel wiederhergestellt werden, auch im laufenden Betrieb. Geschwindigkeitsvorteile bietet RAID 1 nicht.

    • JBOD

Ein zusammengefasstes Laufwerk (JBOD) ist genau genommen kein RAID. Hier werden zwei oder mehr Festplatten zu einem Volume zusammengefügt. Die Daten werden hintereinander auf die HDDs geschrieben. Ist Platte eins voll, werden Daten auf die nächste Platte geschrieben. Es bietet sich dadurch weder ein Geschwindigkeitsvorteil noch Datensicherheit.

Blockgröße

Bei der Größe der RAID-Blöcke spielt der Verwendungszweck des RAIDs eine große Rolle. Möchte man viele kleine Dateien auf dem Volume ablegen, so wählt man kleine Blöcke. Dient das RAID zum Beispiel der Bearbeitung von Video- oder großen Grafikdateien, so kann es sinnvoll sein, eine Blockgröße von 128 oder 256 KB einzustellen. Dadurch wird die Leistung des RAIDs optimiert.

Im Nachhinein lässt sich die Einstellung nicht mehr ändern, im Zweifelsfall ist die Standardeinstellung zu wählen.

RAID mit externen Volumes

Es ist möglich, externe Volumes mit dem RAID-Assistenten zu einem RAID zu verbinden. Hierbei spielt die Art des Anschlusses keine Rolle, so können viele SSDs zu einem Spiegel oder Stripset verbunden werden.

An anderem Rechner

Da die Informationen über das RAID auf dem Volume selbst gespeichert sind, kann dieses an einem anderen Mac angeschlossen und verwendet werden.

Defekte Festplatte

Im Falle einer defekten Festplatte eines RAID 1 wird der Verbund als eingeschränkt angezeigt. Normales Arbeiten ist noch möglich, dennoch sollte die defekte HDD gegen eine gleich große Festplatte getauscht werden. Anschließend mit wiederherstellen den Spiegel reparieren.

Bei RAID 0 ist ohne Backup nichts zu machen, die Daten sind verloren.

Im Falle eines Ausfalls bei zusammengefassten Laufwerken besteht die Chance Daten wieder zu erlangen. Je nachdem auf welcher Platte diese gespeichert sind. Fällt die erste, zu 100% gefüllte Platte aus, so befindet sich darauf ein Großteil der Daten. Man könnte von einem Glücksspiel sprechen.

Ein RAID ist kein Backup

Der Irrglaube ein RAID würde eine Datensicherung ersetzen, ist weit verbreitet. Im Falle eines Brandes oder Diebstahls sind die Daten weg. Bei einem Backup jedoch nicht, sofern das nicht gleich daneben steht.

Zudem zeichnet sich ein Backup durch Versionisierung aus. Möchte ich Daten vor einem Monat wiederherstellen, die gelöscht wurden, so ist das nur bei einem Backup möglich.

macOS Sierra RAID erstellen mit dem Festplattendienstprogramm | iDomiX
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