Vor knapp fünf Jahren habe ich die Synology DS1621xs+ als Herzstück meiner Infrastruktur in Betrieb genommen. Doch wie schlägt sich die DiskStation heute? Hat sie sich bewährt oder steht ein Upgrade an? In diesem Artikel erfahrt ihr, warum die DS1621xs+ weiterhin ein fester Bestandteil meiner IT bleibt, welche Optimierungen ich vorgenommen habe und ob die Performance noch mithalten kann.
Neue Festplatten: Toshiba MG09ACA18TE im Einsatz
Die ursprünglich eingesetzten Seagate IronWolf-Festplatten wurden mittlerweile durch Toshiba MG09ACA18TE ersetzt. Diese 18-TB-HDDs basieren auf CMR-Technologie (Conventional Magnetic Recording) und bieten mit einer Drehzahl von 7.200 U/min und einem Cache von 512 MB beeindruckende Performance. Dank der Helium-Füllung zeichnen sie sich zudem durch geringen Energieverbrauch und hohe Langlebigkeit aus.
Technische Highlights der Toshiba MG09ACA18TE:
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Kapazität: 18 TB
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Schnittstelle: SATA 6 Gbit/s
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Drehzahl: 7.200 U/min
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Cache: 512 MB
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Workload: Bis zu 550 TB/Jahr
Der primäre Einsatzzweck bleibt der gleiche: Speicherung und Verwaltung großer Datenmengen, darunter private Cloud-Services, Mailserver, Videoüberwachung über die Surveillance Station und die zentrale Datenablage. Mit den Toshiba-Festplatten konnte ich die Speicherkapazität und Effizienz deutlich steigern. Für die Surveillance Station steht ein eigenes Volume mit einer Seagate SkyHawk 10TB (ST10000VX0004-1ZE101) zur Verfügung.
Schreib- und Lesecache: Corsair MP510 weiter im Dauereinsatz
Zur Beschleunigung der I/O-Leistung setze ich weiterhin auf Schreib- und Lesecaches. Realisiert wird dies durch zwei Corsair MP510 SSDs aus der Force Series mit jeweils 960 GB. Diese NVMe-SSDs überzeugen durch ihre hohe Schreibgeschwindigkeit von bis zu 3.000 MB/s und eine Lebensdauer, die durch einen TBW-Wert (Total Bytes Written) von 1.700 TB spezifiziert ist. Interessanterweise habe ich den TBW-Wert bereits vor zwei Jahren erreicht, betreibe die SSDs jedoch weiterhin ohne spürbare Probleme.
Obwohl der Einsatz auf eigenes Risiko erfolgt, zeigt sich die Corsair MP510 als äußerst robust und performant. Sie optimiert die Antwortzeiten der DiskStation spürbar.
- Extreme Leistung: Komplett neue Controller für extreme Datenleistung bietet eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von bis zu 3.480 MB/s und eine sequenziellen Schreibgeschwindigkeit bis 3.000 MB/s
- NVMe PCIe Gen3 x4 M.2-Hochgeschwindigkeitsschnittstelle Für einfachen Anschluss und maximale Bandbreite
Einsatzszenarien: Was macht die DS1621xs+ so unverzichtbar?
Seit der Anschaffung hat sich der Einsatzzweck der DS1621xs+ kaum verändert. Die DiskStation dient weiterhin als:
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Mailserver: Mit der MailPlus Server-App verwalte ich meine E-Mails sicher und effizient.
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Private Cloud: Für den Zugriff auf Daten von unterwegs nutze ich die Synology Drive-App – einfach und ohne Abhängigkeit von Drittanbietern. Note Station und Synology Office, Synology Photos
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Surveillance Station: Überwachungskameras sind integriert, und Aufzeichnungen werden nahtlos in der DiskStation gespeichert.
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Backup-Zentrale: Die DS1621xs+ ist Teil einer mehrstufigen Backup-Lösung, die lokale und Offsite-Sicherungen kombiniert. Active Backup for Business, Windows- und Linux-Rechner werden gesichert, Macs dient sie als Time Machine Backup-Ziel.
- Virtuelle Maschinen und Container Manager: Weiterhin läuft Pi-Hole und Unbound, sowie FreeRadius für UniFi als virtuelle Maschinen, im Container Manager Bitwarden als Passwortmanager, völlig unabhängig von Drittanbietern.
Netzwerk und Backup: 10 GbE etabliert
Ein weiteres Highlight der DS1621xs+ ist die 10-GbE-Konnektivität. Mit dem Netgear XS505M-Switch habe ich eine schnelle und stabile Netzwerkinfrastruktur geschaffen, auch wenn nur für zwei Rechner und somit zwei Personen. Auch bei großen Datenübertragungen bleibt die Leistung konstant hoch. Backups werden zentral auf eine DS1618+ erstellt und zusätzlich offsite gesichert. Diese doppelte Absicherung ermöglicht es mir, selbst bei größeren Problemen Daten schnell wiederherzustellen.
- NETZWERKANSCHLUSSKONFIGURATION: 4x 10Gb Port RJ45 LAN Splitter Ethernet Switch
- FLEXIBILITÄT DURCH UPLINK-PORTS: 1x 1G/10GbE-SFP+ Port
Fazit: Die DS1621xs+ bleibt ein Dauerbrenner
Nach fünf Jahren hat die Synology DS1621xs+ nichts von ihrer Attraktivität verloren. Die Leistung reicht auch heute noch voll aus, und durch gezielte Upgrades – wie den Wechsel auf Toshiba-Festplatten und die Nutzung von Corsair-SSDs – konnte ich die DiskStation weiter optimieren. Dank 10-GbE-Netzwerk und einer durchdachten Backup-Strategie bleibt die DS1621xs+ eine zentrale Komponente meiner IT-Infrastruktur. Ein Upgrade ist aktuell nicht in Sicht – warum auch, wenn alles so zuverlässig läuft? Ich persönlich strebe weitere fünf Jahre an, mal sehen, ob die DiskStation das genauso sieht.
Bei mir lief auch alles lange gut mit meiner Synology – bis auf einmal, wie ich später draufkam, der RAM Riegel Bit Flips hatte. Der RAM Tester den der DS Finder anbietet liefert keinen Fehler. Zuerst war die Synology tot. Nach einem Restart war das BTRFS Filesystem nur mehr read-only verfügbar. Das der RAM Riegel kaputt war kam ich erst dahinter, als beim hin und herkopieren von Daten zum Wiederherstellen immer wieder mal BTRFS Checksum Fehler passierten. Aber bis dahin konnte ich nicht mehr vertrauen welche Daten jetzt noch “original” sind oder nicht. Bei Bilder, Audios oder Videos waren diese Bit Flips nicht offensichtlich. Ich habe Wochenlang von Backups restauriert (wo ich auch nicht wusste ob da auch schon Bit Flips vielleicht drin waren) und mit rsync mit Checksum Prüfung geprüft was “original” sein kann. Fazit ist, das die Synology alles doppelt absichert mit RAID und BTRFS Checksum, etc etc. Aber die RAM Riegel sind nicht mit ECC gesichert, da kommt man erst drauf wenn das Filesystem oder die Daten korrupt sind. Traurig irgendwie.