Vor neun Jahren hatte ich bereits einen Passwortmanager als Must Have bezeichnet und ein YouTube Video gemacht. Bis heute bin ich 1Password treu geblieben, bis mich René auf eine Idee brachte: Warum einen Anbieter nutzen statt den eigenen Open Source Passwort Server kostenlos hosten. Schließlich bin ich völlig unabhängig von der Cloud dank meiner DiskStation. Also kann sie eine solche Aufgabe auch noch wahrnehmen. Dabei war ich erstaunt, was Bitwarden funktional anbietet. Während bei Cloud-Diensten der Aufbau einer Organisation und damit das Teilen von Zugängen kostenpflichtig ist, bringt es der selbst gehostete Server mit sich. Auch Apps für macOS, Windows und Linux, Browsererweiterungen zum automatischen ausfüllen der Zugangsdaten online und mobile Apps sind kostenfrei. Letztendlich habe ich es probiert, denn es ist möglich von sämtlichen Passwortmanagern die Daten zu importieren.

Bitwarden auf der DiskStation

Doch zunächst die Anforderungen, diese sind gering und Bitwarden läuft in einem Docker Container. Dabei wurden um die 50MB an RAM bei mir benötigt und die CPU Auslastung habe ich nicht messen können. Es kam nie zur Anzeige, lediglich bei einem im Webtresor angemeldeten Benutzers stieg der verwendete Arbeitsspeicher auf knapp 90 MB. Demzufolge werden nur sehr wenig Ressourcen beansprucht. Zudem besteht die Möglichkeit, eine eigene Domain für den Bitwarden Passwort Server zu verwenden oder mit einem dedizierten Port darauf zuzugreifen. Selbstverständlich verschlüsselt, alles andere würde keinen Sinn machen.

Bitwarden & Funktionen

Seit Jahren bin ich 1Password gewohnt und möchte ungern auf all die Funktionen verzichten. Angefangen von einem Datenbestand auf allen Geräten, was Bitwarden mitbringt. Zugriff über eine App und mobile App, Bitwarden bringt auch einen Webtresor mit, den hatte ich bisher noch nicht. Sehr gut gelöst finde ich die volle Funktionalität im Browser, auch an fremden Computern ohne ein Programm installieren zu müssen. Da ich grundsätzlich Kennwörter möglichst komplex erzeugen lasse, übernimmt dies der Passwortmanager, ebenfalls das automatische ausfüllen von Logins. Ebenfalls auf meinem iPhone inklusive der Erzeugung neuer Logindaten und speichern dieser, all das bringt Bitwarden mit den kostenfreien Apps mit. So weit so gut, damit kann Bitwarden einen Großteil dessen abbilden, was 1Password kann.

Jedoch wie sieht es mit meinen bestehenden Logins aus? Kompromittierte Logindaten, davor warnt mich 1Password genauso wie vor schwachen Kennwörtern, unverschlüsselten Webseiten, mehrfach verwendeten Passwörtern usw. Ja, im Webtresor kann ich all dies und noch viel mehr!

Bitwarden Synology

Zugänge gemeinsam nutzen

Bisher handhabte ich es so, ich habe einen Login einfach via AirDrop versendet. Eigentlich äußerst selten, daher war für mich die Notwendigkeit nicht da. Jedoch lassen sich nicht nur im privaten mit Bitwarden Zugänge gemeinsam nutzen, auch ganze Organisationen mit Abteilungen können aufgebaut werden. So lassen sich Zugänge für die Buchhaltung als nur lesend spielend einfach konfigurieren und die Geschäftsführung darf gewisse Zugänge auch ändern. Hingegen die Administratoren verwalten die Zugänge, nicht jedoch die der Buchhaltung. Damit schafft man völlig neue Möglichkeiten und all das auf der DiskStation, welche sowieso schon ihre Dienste tut. 

Fazit Bitwarden auf der DiskStation

Leider fand ich einige Blogeinträge im Netz und völlig unbrauchbare YouTube Videos, welche grundlegende Sicherheitsvoraussetzungen nicht erfüllten und ich bin selbst herangegeangen und habe diese erfüllt. Halbe Sachen? Nein danke, dafür habe ich zu oft eine Facebook Nachricht erhalten, von einem Freund dessen Konto gehackt wurde. Überrascht war ich über die Funktionen, sogar 2-Faktor-Authentifizierung für den Tresor. Allerdings empfand ich es als Nachteil, dass offline die Einträge in Bitwarden zwar vorhanden und nutzbar, jedoch nicht änderbar sind. Bei 1Password war das möglich und stellt tatsächlich den einzigen Nachteil dar. Jedoch bedenke ich die Kosten, so gewinnt Bitwarden haushoch.

Das jeder grundsätzlich keine leichten Zugangsdaten verwenden sollte, möglichst 2-Faktor-Authentifizierung brauche ich an dieser Stelle hoffentlich nicht erwähnen.

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