Hyper Backup über das Internet auf andere DiskStation

Posted by Dominik | 1. Oktober 2016 | 17 |

Mit Hyper Backup über das Internet auf eine andere DiskStation sichern

Von einer DiskStation auf eine andere DiskStation Backups ausführen ist ideal. Schnelles Recover und nahezu beliebige Intervalle sind möglich. Der Leistungsanspruch an die Backup-DiskStation zudem gering. So kann ein in die Jahre gekommenes Modell durchaus ein zweites Leben als Hyper Backup Vault-DiskStation durchleben.

Ein solcher Idealzustand erhält die Sahnehaube, wenn die zweite DiskStation räumlich getrennt steht und über das Internet die Datensicherung erfolgt. Ähnliches Vorgehen habe ich bereits seinerzeit wie hier beschrieben mit Time Backup realisiert.

Das Initialbackup im LAN

Das erste Backup kann aufgrund der zu übertragenden Datenmenge auf das Zielsystem einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Selbst über eine sehr schnelle Internetleitung dürfte die Geduld bis zum Abschluss doch arg strapazieren.

Die Lösung ist, das Initialbackup im LAN durchzuführen und anschließend die DiskStation am anderen Ort aufzustellen.

DynDNS im lokalen Netz für Initialbackup verwenden

Meiner Ansicht nach ist der einfachste Weg das Initialbackup auf die DynDNS-Adresse bereits im LAN vorzunehmen. Der Trick dabei ist einfach, ich ändere auf der Haupt-DiskStation die Hosts Datei dahingehend ab.

Aktiviere dazu den SSH-Dienst auf der DiskStation, die das Backup ausführen wird. Zudem muss der Port 22 in den Firewallregeln erlaubt werden. Unter Windows mit dem kostenlosen Programm Putty oder unter Mac / Linux dem Terminal kann nun eine SSH-Verbindung aufgebaut werden.

sudo vi /etc/hosts

Mit dem Befehl und der Eingabe des eigenen Kennworts kann die Datei mit vi geändert werden. Mit dem Cursor ganz ans Ende gehen, Taste i drücken, Enter und den Eintrag

IP_BACKUP-DISKSTATION   DYNDNS-DOMAIN

Beispiel:

192.168.1.60    diskstation.iDomiX.de

ESC, wq! und anschließend mit Enter bestätigen. Damit wird temporär die Domain diskstation.iDomiX.de auf die IP 192.168.1.60 aufgelöst werden.

Jetzt kann das Initialbackup starten.

Hosts-Datei wiederherstellen

Nach Abschluss des Initialbackups kann die DiskStation am zweiten Ort aufgestellt werden. An dem dortigen Router den Hyper Backup Vault Port 6281 zur IP der DiskStation mit einer Portweiterleitung definieren.

An der Haupt-DiskStation muss die Hosts-Datei wieder geändert werden.

sudo vi /etc/hosts

Mit dem Cursor bis zur Zeile gehen, die oben erstellt wurde und mit dd diese löschen. ESC, wq! und anschließend mit Enter bestätigen.

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17 Comments

Martin am 12. Oktober 2018 um 12:06

Hi Dominik, erstmal vielen Dank für deine tollen Videos, Tutorials und Tipps. Leider ist das Video zu diesem Artikel nicht mehr verfügbar. Hat das einen speziellen Grund? hab ich sonst irgendwo nochmal die Möglichkeit, mir diese Video anzusehen? Gruß Martin
Antworten
- Dominik Bamberger am 12. Oktober 2018 um 15:29
  
  Hallo Martin,
  
  ich habe Anfang 2018 ein Video auf YouTube gemacht, https://www.youtube.com/watch?v=OVpkZs2ZWq8 um zu erklären, wie es bei mir funktioniert. Auch immer wieder aufgrund von Nachfragen. Allerdings hat sich im Jahr 2018 nicht viel geändert und ich habe mich angepasst. Seit ich YouTube (2009) mache, hat sich viel verändert und der Zuschauer ist mehr und mehr Konsument geworden. Das spiegelt sich auch in den YouTube-Kanälen wieder, sie werden zur Unterhalten und eine Konkurrenz zum klassischen TV.
  
  Die zu meiner Zeit noch vielen Tutorialkanäle sind verschwunden und bieten Inhalte, wenn überhaupt, woanders an.
  
  Für mich ist jetzt die Zeit gekommen, die Konsequenzen zu ziehen. Es geht nicht, dass ich inhaltlich tief gehende Videos mache und der Zuschauer sein Verhalten nicht ändert, nur konsumiert. Ich hab es seit dem Video angesehen, ob sich was verändert. Hat es nicht und es ist für mich ein Geschäft des enormen Zeitaufwandes und eines dicken Minus am Ende.
  
  Deshalb habe ich sämtliche, auch dieses Video, mit erhöhtem Aufwand offline genommen. Zukünftig werde ich für diejenigen, die dafür deutlich erweiterte Erklärungen möchten, in Form von Online-Kursen anbieten. Der Anfängerkurs ist bereits online und hier auf meiner Webseite rechts in der Seitenleiste verlinkt. Ein weiterer Kurs mit äußerst detailreicher und tiefergehender Erklärung folgt, unter anderem mit Hyper Backup.
  
  Allerdings eben gegen eine Gebühr, anders ist der Aufwand nicht mehr zu bewerkstelligen. Du darfst nicht vergessen, hinter einem solchen Video steckt eine Menge Arbeitszeit, mit der ich meinen Unterhalt verdiene.
  
  Viele Grüße
  Dominik
  Antworten
Wolfi am 27. Dezember 2017 um 15:49

Hallo Dominik,
Super Anleitungen hier, auch für mich verständlich.
Gibt es auch eine Tutorial wie man mit Hyper backup auf eine dns-323 sichern kann?
Antworten
Chris am 28. Oktober 2017 um 15:59

Hallo Dominik,
ich habe leider keine Möglichkeit die beiden DS716+II physisch an einen Ort zu bringen um das erste Backup über Hypertonie Backup schneller zu absolvieren. (beide werden bereits aktiv genutzt) Gibt es eine Möglichkeit dies über eine externe HDD durchzuführen und dann einzulesen und zu nutzen?
Antworten
Philipp am 18. Mai 2017 um 14:29

Hey Dominik,

ich wollte nur darauf hinweisen, dass (ich zumindest) bei der Putty Eingabe nach dem ESC zunächst einen “:” machen muss, bevor ich das !wq eingeben konnte.
lg
Philipp
Antworten
- Florian am 4. Juli 2018 um 16:35
  
  @Philipp: Das hat mit ca. 10 Min. aufgehalten. Danke!
  
  @Dominik: Danke, Danke, Danke für die HowTos, die bringen einem weiter.
  Antworten
Philipp am 5. Januar 2017 um 17:48

Moin Dominik,

zunächst herzlichen Dank für deine immer hilfreichen Videos. Auch wenn hier tatsächlich die Änderung des Ziels einfacher ist, bringt es einen trotzdem auf die richtige Idee.

Scheinbar scheint Hyper Backup sehr rechenintensiv zu sein. Hier ein Erfahrungsbericht:

Aktuell sichere ich etwa 1 TB von einer RS812 auf eine DS716+, natürlich verschlüsselt. Über eine Internetleitung mit 20 Mbit/s Upload lief das Backup gähnend mit einem Schnitt von 650 kByte/s. Aktuell im Gigabit-Netzwerk läuft das Backup zwar schneller, allerdings mit maximal 2-3 MB/s (18 Stunden für 160 GB). Die Prozessorlast der RS812 liegt die gesamte Zeit auf Anschlag. Das funktioniert natürlich, aber nerven tut es irgendwie schon, da hab ich von Synology mehr erwartet. Mal sehn wie es läuft, wenn in die andere Richtung gesichert wird.
Antworten
- Simon Krotter am 2. Februar 2017 um 15:01
  
  Hallo Philipp
  
  hast du noch weitere Erfahrungen gemacht, die du hier teilen möchtest? Insbesondere bezüglich Geschwindigkeit?
  
  DANKE & VG
  Simon
  Antworten
  - Philipp am 3. Februar 2017 um 15:17
    
    Moin Simon,
    
    großartig weitere Erfahrungen habe ich nicht. Übers Internet geht das ganze zwar etwas schneller, aber allgemein ist Hyperbackup von der Geschwindigkeit her nur erträglich wenn die Hauptdiskstation einen ordentlichen Prozessor hat. Ansonsten läuft das ganze recht unauffällig, wenn sich nicht unglaubliche Datenmengen ändern geht das alles.
Grobi am 16. Oktober 2016 um 11:16

Pfiffige videos. DANKE
Antworten
Alex am 11. Oktober 2016 um 15:19

Hallo Dominik,

zuerst einmal vielen Dank für Deine vielen interessanten Videos, ich habe mir schon Einiges abgeschaut!

Wer das Initialbackup im eigenen LAN durchführen möchte, aber nicht unbedingt per vi die /etc/hosts bearbeiten möchte, kann doch sicherlich auch seine DS als (primären) DNS-Server im eigenen Netzwerk konfigurieren, oder? Hier kann man recht benutzerfreundlich über die GUI die DynDNS-Adresse der Backup-DS auf deren IP im LAN auflösen und den Eintrag bei Bedarf abändern oder (de-)aktivieren. Wie genau das funktioniert hast Du ja schon in einem Deiner älteren Videos gezeigt.

Ich persönlich habe so ziemlich jedem in meiner Familie eine DS aufgeschwatzt, die sich jetzt quasi ringförmig sichern: Einer beim Nächsten und der Letzte beim Ersten. Geo-Redundanz inklusive Ausfalltoleranz für Festplatten. Klappt super!
Antworten
- Dominik Bamberger am 11. Oktober 2016 um 16:05
  
  Hallo Alex,
  
  der einfachere Weg ist tatsächlich später in Hyper Backup einfach das Ziel zu ändern und die Aufgabe zu zu verknüpfen. Ich habe das mit der /etc/hosts noch aus Time Backup-Zeiten einfach übernommen.
  Antworten
- Simon am 11. Oktober 2016 um 22:14
  
  Hallo Alex
  
  in welchem älteren Video kann ich mir das ansehen?
  Antworten
  - Alex am 12. Oktober 2016 um 09:03
    
    Hallo Simon,
    
    wenn es dazu kein Video gibt hatte ich das wohl falsch in Erinnerung. Sorry. Vielleicht ein Thema für die Zukunft?
    Du kannst aber auch den Artikel aus der Synology-Knowledgebase als Grundlage nehmen, dort ist gut erklärt, wie man den DNS-Server einrichtet. Aus der Erinnerung heraus geht das in etwa so:
    
    1. Auf der Start-DS eine neue Masterzone für die Domain dyndns.org als Forward-Zone erstellen. Als Master-DNS die IP deiner DS eingeben.
    2. In Masterzone einen neuen A-Type Eintrag anlegen. Hier die Ziel-DynDNS auf die interne IP der Ziel-DS leiten.
    3. Im DNS-Server unter Auflösung das Forwarding aktivieren und die originalen DNS-Server angeben (findest du i.d.R. im Router. Ich nutze hier einfach die von Google: 8.8.8.8 und 8.8.4.4).
    4. In den Netzwerkeinstellungen der Start-DS den DNS-Server manuell auf die IP Deiner Start-DS einstellen.
Amir am 1. Oktober 2016 um 21:40

Hallo Dominik,
vielen Dank für dein Video. Ist es möglich (empfehlenswert) wenn ein Freund auch eine Diskstation hat und wir uns räumlich getrennt gegenseitig einen bereich der Diskstation reservieren, um jeweils den anderen zu “backup-pen”?
Antworten
- Dominik Bamberger am 2. Oktober 2016 um 15:50
  
  Ja
  Antworten
  - Simon am 5. Oktober 2016 um 16:20
    
    Genau das haben mein Kumpel und ich vor. Muss allerdings sagen, dass für mich trotz des hervorragenden Videos die erforderlichen Einstellungen etwas stressen…